2013 – Prof. Dr. Maciej Lewenstein

Institut de Ciències Fotòniques, Barcelona, Spanien

Maciej Lewenstein, geboren 1955, hat in Warschau studiert und an der Universität Essen promoviert. Er war Mitglied des Zentrums für Theoretische Physik der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1995 war er am Service des Photons, Atomes et Molécules der staatlichen französischen Forschungseinrichtung Commissariat à l’Énergie Atomique (CEA) tätig, und ab 1998 lehrte und forschte er an der Universität Hannover. Seit 2005 leitet er als ICREA-Professor die Quantenoptik-Theoriegruppe am Institute of Photonic Sciences in Castelldefels bei Barcelona.


Maciej Lewenstein nimmt von Matthias Neubert, Direktor des GFK-Leitungsgremiums (l.), und Wolfgang Hofmeister, Vizepräsident für Forschung der JGU (r.), den Gutenberg Research Award 2013 entgegen

Grundlegende Arbeiten, die mit seinem Namen verbunden werden, untersuchen die Wechselwirkung von Atomen mit Laserpulsen bei höchsten elektrischen Feldstärken. Diese Forschungen haben zu einem neuen Verständnis des emittierten Lichtspektrums beigetragen und sind auch für die stark wachsenden Bereiche von ultrakurzen Laserpulsen, von Frequenzkämmen bis in den Vakuum-UV-Bereich sowie für die Wechselwirkung von Atomen mit sehr starken elektromagnetischen Feldern bedeutend. Im aktuellen Forschungsgebiet der Quantensimulation sind Lewensteins Beiträge von großer Originalität geprägt. Sie erstrecken sich auf die Simulation von Phänomenen, wie sie für die Vielteilchen-Festkörperphysik, aber auch für Fragen der Hochenergiephysik relevant sind.


Maciej Lewenstein bei der Preisrede

Das GFK und die JGU Mainz streben mit der Preisverleihung eine Intensivierung der Forschungskooperation auf dem Feld der Quantensimulation, einem hochaktuellen Forschungsgebiet, an und erwarten Anregungen für die – auch in Mainz traditionell starke – Festkörperphysik. Zusätzlich eröffnet Prof. Lewenstein der Quantensimulation eine Perspektive für die Bearbeitung von Problemen, die in der Hochenergiephysik von Interesse sind. Damit wird eine Brücke geschlagen zu einem weiteren Schwerpunkt der Physik in Mainz, dem Exzellenzcluster PRISMA, bei dem fundamentale Wechselwirkungen untersucht werden.

Fotos: Peter Pulkowski, Mainz