Prof. Dr. Christoph Reinhardt

Der Biochemiker Christoph Reinhardt promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Fach Humanbiologie über die Pathomechanismen der Immunothrombose, einer zentralen Funktion des angeborenen Immunsystems in der Mikrozirkulation, welche die systemische Ausbreitung invasiver Mikroorganismen im Falle einer Infektion durch die Aktivierung der plasmatischen Gerinnung verhindert. Während seinem Postdoktorat als EU Marie Curie Research Fellow am Wallenberg-Laboratorium für kardiovaskuläre Forschung an der Universität Göteborg untersuchte er die Rolle des Darmmikrobioms und der durch Gerinnungsfaktoren induzierten Signalmechanismen, welche die Vaskularisierung des Dünndarms fördern. Um vaskuläre Mikrobiota-Wirt-Interaktionen zu entschlüsseln, etablierte Christoph Reinhardt im Rahmen seiner Juniorprofessur am Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz keimfreie Mausisolatortechnologie (Gnotobiotik), mit der er die molekularen und zellulären Mechanismen erforscht, die durch die mikrobielle Kolonisierung der Körperoberflächen auf das Gefäßsystem wirken und so die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen beeinflussen. Seine Arbeitsgruppe konnte erstmals nachweisen, dass das Mikrobiom die arterielle Thrombusbildung fördert. Als GFK-Fellow wird er diese Forschungsrichtung, eine innovative konzeptionelle Verbindung zwischen der Immunologie und der Gefäßbiologie, an der JGU weiterentwickeln.