Prof. Dr. Harco Willems

Harco Willems, niederländischer Ägyptologe, ist Ordinarius an der Katholischen Universität Löwen, Belgien. Akademische Stationen von Willems waren die Universitäten Leiden, Groningen, Kopenhagen, Löwen, Paris und Heidelberg. Seit zehn Jahren ist er Leiter eines Feldprojekts in Dayr al-Barshā, Ägypten. Seit 1996 betreibt er ein vor allem epigraphisches Projekt zum Tempel von Schanhur. Seit Ende 2010 ist er Vizedirektor des naturwissenschaftlich ausgerichteten "Centre of Archaeological Science (CAS)" in Löwen.

In der Forschung konzentriert sich Harco Willems auf die Epochen des Alten und Mittleren Reiches Ägyptens (ca. 2700 bis 1800 v.Chr.), zu denen aufgrund des reichhaltigen Quellenmaterials sowohl historische, soziologische, religionsgeschichtliche, literaturgeschichtliche, aber auch architektonische, ökonomische und topographische Themen bearbeitet werden können. Seine Methode, sämtliche Quellen – textliche wie auch rein materielle – nach unterschiedlichen Gesichtspunkten zu beleuchten, hat bereits zu zahlreichen neuen Erkenntnissen in allen Bereichen der Ägyptologie geführt, die er unter anderem in seinen wegweisenden Publikationen "Chests of Life" und "The Coffin of Heqata" veröffentlicht hat.

Als Fellow des Gutenberg Forschungskollegs widmet sich Harco Willems in Mainz insbesondere seinen Forschungen bzw. Publikationen zur ägyptischen funerären Kultur, in deren Rahmen er verschiedene methodisch-theoretische Schwerpunkte in die Mainzer Historischen Kulturwissenschaften einbringt: "Text- und Kulturwissenschaft: Die Sargtexte und die Demokratie"; "Narrativität im Kontext: Die Särge des Sesenebenef aus Lischt"; und "Materielle Kultur und Natur".