Universität Zürich, Schweiz
Ernst Fehr gilt in Fachkreisen seit einigen Jahren als Anwärter für den Ökonomie-Nobelpreis. Der gebürtige Österreicher ist seit 1994 Professor für Mikroökonomik und Experimentelle Wirtschaftsforschung an der Universität Zürich, wo er derzeit das Institut für Volkswirtschaftslehre leitet und dem UBS International Center of Economics in Society vorsteht.
Ernst Fehr nimmt von Georg Krausch, Präsident der JGU (l.), und Matthias Neubert, Direktor des GFK-Leitungsgremiums (r.), den Gutenberg Research Award 2014 entgegen (Foto: Simon Büttner, brikettfilm)
Fehrs führende Rolle in den Wirtschaftswissenschaften zeigt sich neben zahlreichen wirtschaftswissenschaftlichen Spitzenpublikationen in einer Reihe von Rufen an international herausragende Universitäten wie zum Beispiel Berkeley, Princeton, Cambridge, Oxford und an die New York University, die er abgelehnt hat. Zahlreiche hochrangige Veröffentlichungen in psychologischen und neurowissenschaftlichen Top-Zeitschriften sowie 18 Artikel in den naturwissenschaftlichen Fachmagazinen "Nature" und "Science" verdeutlichen die interdisziplinäre Breite und Exzellenz von Fehrs Arbeiten.
In seinen Arbeiten analysiert Fehr verschiedene nichtökonomische Faktoren wie beispielsweise Fairness oder Gegenseitigkeit und untersucht, welchen Einfluss sie auf das moderne wirtschaftliche Leben haben. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Forschungen zu menschlichem Altruismus, sozialen Präferenzen und sozialen Normen. Mit der Untersuchung der biologischen, hormonellen, genetischen und neuronalen Grundlagen menschlichen Verhaltens konnte er zeigen, wie wichtig es für die Wirtschaftswissenschaft ist, den Menschen nicht mehr als "Homo oeconomicus" zu betrachten, dessen Motivation nur in der Maximierung des eigenen Gewinns besteht.